Für wen welches Angebot

Für wen ist welches Angebot aus dem breiten Beratungsmarkt hilfreich? Nachfolgend sollen die wesentlichen Unterscheidungen anhand eines Beispiels erläutert werden.

Nehmen wir an, es gibt einen Mann der in einer größeren Firma als Techniker arbeitet. Eines Tages erkennt er, dass er Schwierigkeiten hat, mit Kunden ein passendes Gespräch zu führen. Sei es, weil ihn deren Fragen nerven, sei es, weil er sich in diesen Gesprächen unbeholfen fühlt, sei es aus anderen Gründen. In solchen Fällen kann Coaching das passende Angebot sein. In diesem Setting kann er seine berufliche Rolle reflektieren und nach passenden Verhaltensstrategien suchen, die ihm helfen, die ihn belastende Situation besser zu bestehen.

Nach ein paar Jahren wird ihm eine leitende Position angetragen. Er fühlt sich unsicher, wie er mit seinen MitarbeiterInnen umgehen  und wie er mit nun den veränderten Anforderungen an seine berufliche Rolle begegnen soll. Auch hier wird Coaching die richtige Wahl sein. In einer handvoll Gesprächen werden die Erwartungen an diese neue berufliche Herausforderung reflektiert und es wird nach Verhaltensweisen gesucht, die ihm in der täglichen Arbeit mehr Sicherheit verleihen.

Auf seine Abteilung kommen einige Veränderungen zu: In Zukunft sollen sie neben den bestehenden Aufgaben ein komplett neues Gebiet übernehmen. Nun gilt es passende MitarbeiterInnen zu suchen, diese müssen dann auch in die Abteilung integriert werden und die bestehenden MitarbeiterInnen sollen auch gut auf die Erweiterung vorbereitet werden. In diesem Fall empfiehlt sich zum Beispiel ein Teamentwicklungsprozess, der dazu dient, allfällige Ängste abzubauen, das Bestehende ausreichend zu würdigen, Freude und Energie für die neue Aufgabe zu entwickeln, das alte Team auf die neuen Herausforderungen einzustimmen und die neuen MitarbeiterInnen  mit den bestehenden Strukturen und Gegebenheiten möglichst schnell vertraut zu machen.

Wieder ein paar Jahre später wird ihm die Leitung des gesamten Standorts übertragen. Bei seiner neuen Arbeit fällt ihm auf, dass junge MitarbeiterInnen schon nach wenigen Jahren die Firma wieder verlassen. Das möchte er ändern. In diesem Fall bemüht er sich um eine Organisationsentwicklung. Dabei wird nach allfälligen Ursachen in Firmenkultur und den bestehenden Strukturen gesucht, weiters werden Maßnahmen überlegt, die eine bessere Integration der und Durchmischung von vielfältigen Lebenslagen und Erfahrungen ermöglichen sollen.

In seiner Arbeit und in seiner Familie kommen ihm immer wieder Situationen unter, in denen er sich unterlegen und hilflos fühlt. Rein rational weiß er, dass das „harmlose Situationen“ sind. Weil er das Coaching in guter Erinnerung hatte, erhofft er sich wieder Hilfe von diesem Angebot. Sein Coach aber empfiehlt ihm Psychotherapie. Dort könne er getrost Ursachenforschung betreiben und sein Verhalten seinen erwachsenen Wünschen an diese Situationen anpassen. In der Tat findet er in der Psychotherapie dann Antworten auf seine suchenden Fragen und kann sich an die ihm wichtigen Personen erinnern, die ihn auf diese besondere Art behandelt hatten, auf die er damals keine passende Reaktion wusste. Mit Hilfe dieses Angebots kann er nun in würdigender Art und Weise von seinem bisherigen Verhalten in solchen Situationen Abschied nehmen und andere Reaktionsweisen übernehmen, die ihm und seinem erwachsenen Ich besser passen.

Eines Tages erkennt er, dass er sein Leben, insbesondere die formalen und strukturgebenden Bereiche davon, wunderbar „im Griff“ hat, dass er aber so eine unbestimmte Leere und gleichzeitig ein Sehnen fühlt, wenn er an sich und sein Leben im Allgemeinen denkt. Auch hier bietet sich wiederum Psychotherapie an oder – ganz grundsätzlich – Selbsterfahrung. In einem solchen Setting kann dann nach „dem SInn im Leben“ und nach „Erfüllung“ gesucht werden. Und während des Prozesses kann der Prozess selbst schon „Balsam für die Seele“ werden.